Eine Insel an der SaM

Es gibt Schülerinnen und Schüler, die haben Anpassungsschwierigkeiten, sind hyperaktiv und/oder haben Konzentrationsstörungen.

Um Bedingungen und Anforderungen gerecht werden zu können, möchten wir eine Anlaufstation (Insel) für Kinder und Jugendliche an der SaM schaffen.

 

Grundsätze

Die Insel dient der Entlastung.

Sie entlastet Schülerinnen und Schüler, die nicht mehr in der Lage sind, sich angemessen zu verhalten oder mitzuarbeiten, sie entlastet die im Klassenverband bleibenden Kinder und entlastet ebenfalls alle Lehrkräfte der SaM.

 

Der Inselbesuch stellt weder eine Strafmaßnahme noch eine Belohnung, sondern eine Hilfsmaßnahme für Kinder und Lehrkräfte dar.

 

Ziele

• Muße, Akzeptanz und Angenommensein vermitteln

• Krisenintervention

• Konfliktbewältigung, Problemlösung

• Auffangen von Problemen der Schülerinnen und Schüler

• Unterstützung und Stabilisierung

• Gewaltprävention

• Integration verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler

• Förderung der kommunikativen Kompetenz

• Stärkung des Sozialverhaltens/Verantwortungsbewusstseins

• Abbau von Aggressionen

• Verbesserung des Lernklimas

 

Rahmenbedingungen

• Die Insel sollte in einer einjährigen Erprobungsphase getestet werden.

• Die Insel befindet sich in einem separaten Raum.

• Die Insel ist zunächst von der 3. bis zur 5. Std. am Tag besetzt, von Lehrkräften, die diesen Wunsch auf dem Stundenplanwunschzettel vermerken, von FSJ´lern oder unserem Sozialpädagogen.

• Es gibt einen Inselverantwortlichen, regelmäßige Inselkonferenzen, und es wird ein Inseltagebuch geführt, ebenso werden die Inselschüler im Klassenbuch namentlich notiert.

• Die Evaluation der Insel erfolgt durch die Arbeitsgruppe „Insel“, die Hinweise aus dem täglich geführten Inseltagebuch und aus dem Kreis von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern aufgreift und reflektiert.

• Die Insel hat Regeln, die allen an unserer Schule Beteiligten geläufig sind, dazu gibt es eine „Inselinformation“, die allen Kindern im Klassenverband vorgestellt wird und die als „Inselordnung“ zugegen sein sollte. Diese wird von allen Kindern und Erziehungsberechtigten unterschrieben.

• Die Insel wird auf dem Vertretungsplan geführt.

 

Info für die Inselbesucherin und den Inselbesucher

Die Insel ist eine Anlaufstelle für Dich, wenn es Dir kurzfristig nicht mehr möglich ist, im Unterricht mitzuarbeiten. Du wirst von der Lehrkraft geschickt oder kannst freiwillig die Klasse verlassen, nachdem Du Dich bei der Lehrerin oder dem Lehrer abgemeldet und Dir die Zustimmung der Lehrkraft zum Verlassen der Klasse geholt hast.

 

Du als Inselbesucherin oder Inselbesucher meldest Dich bei der Inselbetreuung. Die Inselbetreuerin oder der Inselbetreuer entscheidet, was auf der Insel geschieht.

 

Du als Inselbesucherin oder Inselbesucher solltest Dich bemühen, versäumten Unterrichtsstoff zu Hause nachzuholen. Auf der Insel findet kein Nachhilfeunterricht statt.

 

Unabhängig davon, ob Du freiwillig oder geschickt auf der Insel bist, verbleibst Du für den Rest der Stunde auf der Insel.

Der Besuch der Insel soll keine Strafmaßnahme für Dich sein, sondern eine Hilfe.

Du als Inselbesucherin oder Inselbesucher hilfst auch mit, dass Ordnung beim Verlassen der Insel herrscht.

 

Wer kommt zur Insel?

1 Es kommen Schülerinnen und Schüler freiwillig auf die Insel, weil sie nicht mehr mitarbeiten können oder wollen.

2 Es werden Schülerinnen und Schüler von der jeweiligen Lehrkraft auf die Insel geschickt, weil das Benehmen im Unterricht phasenweise für die Klasse nicht mehr tragbar und damit gemeinsames Arbeiten nicht mehr möglich ist.

 

Der Inselbesuch stellt weder eine Strafmaßnahme noch eine Belohnung, sondern eine helfende Intervention dar.

 

• Aus dem Unterricht geschickte Schülerinnen und Schüler haben auf der Insel Vorrecht vor freiwillig aus dem Unterricht gegangenen Schülerinnen und Schülern.

• Kein Kind hat das Recht, sich ohne die Lehrerzustimmung bzw. den gebührenden Umgangston aus dem Klassenraum zu entfernen.

• Schüler können mit einem sogenannten Inselformular zur Insel geschickt werden, auf dem die schickende Lehrkraft eine Inselbeschäftigung vorschlagen kann.

• Jeder geschickte Schüler muss sich ordnungsgemäß bei dem Inselbetreuer anmelden.

• Die Inselbetreuerin oder der Inselbetreuer hat das Recht, bei Überfüllung die Insel zu schließen und evtl. Schülerinnen und Schüler zurück in die Klassen zu schicken.

• Es gibt keine Richtzahlen oder Höchstgrenzen für Inselbesuche bei einzelnen Kindern. Vorausgesetzt ist hierbei die Kenntnisnahme des Inselprotokolls von allen Kolleginnen und Kollegen und eine entsprechende Information an die Eltern.

• Bei sogenannten Dauerbesuchern können und müssen weitere Maßnahmen eingeleitet werden, unter Berücksichtigung aller Beteiligten.

 

Was wird auf der Insel gemacht?

Die inhaltlichen Aufgaben der Inselarbeit variieren.

Grundsätzlich herrscht Autonomie seitens der Inselbetreuerin oder des Inselbetreuers bezüglich der von ihr oder ihm festgelegten Inselarbeit.

 

Folgende inhaltliche Aufgabenbereiche können zum Inselalltag gehören:

• Beratende Gespräche

• Entspannungstraining

• Teeausschank

• Lernstrategien

• Konzentrationsübungen

• ...

 

Folgende inhaltliche Aufgabenbereiche sollten beispielsweise nicht zum Inselalltag gehören:

• Nachschreiben von Klassenarbeiten

• Hausaufgabenhilfe

• Anlaufpunkt für Schülerinnen und Schüler ohne Sportzeug

• ...